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Erster Ausbildungsjahrgang zum Speiseeishersteller erfolgreich abgeschlossen
Von Dr. Annalisa Carnio

In der Justus von Liebig Schule in Mannheim bekamen alle neun Azubis des neuen Ausbildungsberufs Ende März 2011 ihr Zeugnis überreicht

Bei dem Dachverband der italienischen Speiseeishersteller in Deutschland – UNITEIS e.V. und der Mannheimer Justus von Liebig Schule herrschen große Freude und großer Stolz: der erste Jahrgang des neuen Ausbildungsberufs zum Speiseeishersteller hat die Abschlussprüfung mit Erfolg abgelegt. Im Rahmen einer kleinen Feier überreichte Schulleiterin Elsbeth Ruiner den neun Auszubildenden am 29. März 2011 ihre wohlverdienten Urkunden.

Selbstredend ist die Euphorie auch auf Seiten der frischgebackenen Gelatieri enorm, nicht nur des Zeugnisses wegen, sondern auch aufgrund der Chance, unmittelbar ins „richtige“ Berufsleben eintreten zu können: sie alle wurden von der jeweiligen Eisdiele, in der sie den praktischen Teil der Ausbildung absolviert haben, übernommen!

Die zweijährige Ausbildung zum Speiseeishersteller wurde erst im September 2008 in Deutschland etabliert, fünf Monate später, im Februar 2009, begann der erste Turnus. Bis zu diesem Ziel, den ursprünglich aus Italien stammenden Beruf des Gelatiere hier lehren zu dürfen, war es ein langer Weg. Mittlerweile sind es allerdings bereits rund 40 Azubis, die sich ganz offiziell die Kunst des Eismachens beibringen lassen. Die Hälfte von ihnen besucht die Justus von Liebig Schule in Mannheim. Als einzige Berufsschule bietet sie Kurse und Fächer an, die ganz explizit auf den späteren Beruf des Speiseeisherstellers zugeschnitten sind. In weiteren deutschen Berufsschulen sitzen die Azubis des besagten Lehrberufs dagegen gemeinsam mit Konditor-Lehrlingen in einer Klasse.

Eigens für den neuen Ausbildungsberuf zum Speiseeishersteller hat die Mannheimer Justus von Liebig Schule in ein hoch modernes Eislabor investiert. Darüber hinaus schließt sie vielfältige Lerneinheiten wie den Besuch der internationalen Speiseeismessen in Longarone und Rimini oder die Teilnahme an Eisseminaren in den Schulen von Bologna und Albano Terme in ihr Ausbildungsprogramm mit ein. Schließlich hat die Berufsschule bezüglich des praktischen Ausbildungsteils der eigenen Azubis auch mit diversen Eisdielen in Mannheim und Umgebung eine sehr gut funktionierende Kooperation aufgebaut.

Die Geschlechterverteilung im Ausbildungsberuf zum Eismacher ist erstaunlich ausgewogen: etwa 50% der Auszubildenden ist weiblich und dementsprechend 50% männlich. Was dagegen die Nationalität anbelangt, ist der Großteil der Azubis deutsch und ein Drittel italienisch, wobei es sich um Italiener der zweiten oder dritten Generation handelt, deren Familien einst aus Italien nach Deutschland ausgewandert sind. Und auch ein kleiner Teil weiterer Nationalitäten ist vertreten, so beispielsweise Auszubildende, deren Familien aus Ex-Jugoslawien, Indien oder der Türkei stammen.

Bei einer so hervorragenden ersten Bilanz bleibt nur zu wünschen, dass die zukünftige Entwicklung des neuen Ausbildungsberufes weiterhin eine sehr positive ist.

Berlin, 07.04.2011

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