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Die ErnÀhrungseigenschaften von Eis
Von Dr. Debora Calchera

Unter den marktwirtschaftlich orientierten LĂ€ndern hat Deutschland einen Pro-Kopf-Verbrauch von Eis, der nur knapp unter dem Italiens liegt. Ein Verbrauch, der darĂŒber hinaus in der Regel gebunden ist an die Sommersaison, wĂ€hrend die stĂ€rksten Eiskonsumenten im Sommer wie auch im Winter die nordamerikanischen LĂ€nder (einschließlich Kanada) und die nordeuropĂ€ischen LĂ€nder sind, wo die Sommersaison kĂŒrzer und der Winter lĂ€nger und kĂ€lter ist. Die Lösung fĂŒr dieses offensichtliche Paradox liegt in dem Umstand, dass in den angelsĂ€chsischen LĂ€ndern Eis als ein Nahrungsmittel betrachtet wird, das denselben Stellenwert wie Milch, Butter, Marmelade und Reis hat.
JĂŒngste italienische Studien, an denen verschiedene Forschungszentren (Istituto Nazionale della Nutrizione, UniversitĂ€ten Modena und Rom) teilgenommen haben, haben genau diese ErnĂ€hrungseigenschaften von Eis beleuchtet, und sind zu dem Schluss gekommen, dass “Eis wirklich gut tut”. Zu diesem Schluss ist auch Prof. Hademar Bankofer aus Wien gekommen, der in seinem Buch “Gesund und fit in dem Urlaub” von den wohltuenden Eigenschaften spricht, die der Genuss von Eis mit sich bringt: “Gesundheit aus der TĂŒte”.
Eis ist somit wie SĂŒĂŸspeisen allgemein nicht nur ein Gaumenschmaus, sondern besitzt einen beachtlichen NĂ€hrwert. FĂŒr eine normale Person wird Ei, Lipide, Vitamine, Mineralsalze) als optimaler ErnĂ€hrungszusatz empfohlen.
Eis besteht aus einer Mischung einiger Zutaten von grundsÀtzlicher Wichtigkeit (Wasser, Sahne, Zucker, Eier, Obst usw.), die richtig dosiert und von ergÀnzenden Zutaten (Vanille, Kaffee, Kakao usw. sowie ggf. aromatisierte Additive, Verdickungsmittel und Emulgatoren) bereichert werden. Auf der Grundlage der Zusammensetzung wird es unterteilt in Kremeis, Milcheis und Fruchteis. Kremeis (z.B. Vanilleeis) besteht grundsÀtzlich aus Eigelb, Milch und Zucker und besitzt eine ernÀhrungstechnische Bedeutung vor allem im Hinblick auf die Zufuhr von Proteinen, Kalzium und Phosphor; Milcheis garantiert hingegen die Versorgung mit Kalzium und Proteinen, wÀhrend Fruchteis in der Regel aus Wasser, Zucker und Fruchtmark besteht; anders als Eis auf Milchbasis hat es keine Proteine und Fette und besitzt folglich einen geringeren Energiewert.
Hinsichtlich der Hauptbestandteile von Eis ist zu sagen, dass die in ihm enthaltenen und aus der Milch und den Eiern stammenden Proteine (oder Proteide) aus AminosĂ€uren mit einem hohen biologischen Wert bestehen und als solche Aufgaben von grundlegender Wichtigkeit fĂŒr die organischen Prozesse von Wachstum, Differenzierung und Erhaltung erfĂŒllen.
Saccharose und Laktose sind leichtverdauliche einfache Zucker, die schnell aufgenommen werden und auf allen Niveaus sofort Energie verleihen. DarĂŒber hinaus erlaubt die Saccharose die Zufriedenstellung der Lust auf SĂŒĂŸes und somit eines Geschmacks, der eine starke anziehende Wirkung auf den Menschen hat und wirksam zur AkzeptabilitĂ€t und somit indirekt zum NĂ€hrwert der ErnĂ€hrung selbst beitrĂ€gt. Handwerklich hergestelltes Speiseeis enthĂ€lt nicht nur Saccharose, sondern auch mĂ€ĂŸige Anteile von Glukose, Laktose und Fruktose: Da es sich bei Glukose und Fruktose um Einfachzucker handelt, benötigen sie keinen Stoffwechsel und stehen sofort als Energie zur VerfĂŒgung. Laktose begĂŒnstigt die Aufnahme von Kalzium durch die Knochen. Dieser Prozess ist vor allem fĂŒr Kinder von nicht unbedeutender Wichtigkeit.
Der Kaloriengehalt von Eis hĂ€ngt ab von den enthaltenen Lipiden und vom Zucker. Es handelt sich um Milchlipide, unter denen die kurzkettigen FettsĂ€uren (die von unserem Organismus schnell als Energiequelle genutzt werden können) und ÖlsĂ€ure (ganz wichtig fĂŒr die Muskeln) ĂŒberwiegen. Die Lipide bestehen aus tierischen Fetten, d.h. Fette, die aus Milch, Sahne, Butter und Eiern gewonnen werden. Der Gehalt an Lipiden ist jedoch so (mengen- und verteilungsmĂ€ĂŸig), dass sie leicht verdaulich sind.
Eis, und hier vor allem Kaffee- oder Schokoladeneis, ist eine wertvolle Quelle fĂŒr Antioxidantien (Polyphenole). Die oxidationsverzögernden Eigenschaften von Fruchteis sind hingegen geringer: Die in diesem Eistyp vorhandene AscorbinsĂ€ure (Vitamin C) durchlĂ€uft nĂ€mlich wĂ€hrend der Produktion einen Oxidationsprozess und ist daher weniger wirksam im Kampf gegen freie Radikale. Vitamin C kann in unserem Organismus jedoch dank der Wirkung spezifischer Enzyme in eine aktive Form umgewandelt werden.
Gut ist auch die Zufuhr von MikronÀhrstoffen: Vitamin A, Kalzium, Phosphor und, vor allem im Schokoladeneis, Vitamin E.
Aufgrund seiner ausgewogenen NĂ€hrstoffzusammensetzung kann man Eis guten Gewissens als gesunden Ersatz fĂŒr eine traditionelle Mahlzeit benutzen. Dank seines angenehmen Geschmacks kann Eis darĂŒber hinaus psychosomatische Probleme der Nahrungsverweigerung (nervöse Magersucht) lösen.
DarĂŒber hinaus kann der Verzehr von Milch und Eiern in FĂ€llen gewĂ€hrleistet werden, in denen diese Nahrungsmittel nicht gerne gegessen werden. Das in der Regel im EiscafĂ© verzehrte handwerklich hergestellte Speiseeis ist ein Produkt, das nie als echtes Nahrungsmittel anerkannt wurde, und dessen Rolle fĂŒr die ErnĂ€hrung oft vernachlĂ€ssigt wird.

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